Wie alles begann
...und man sich das nicht leisten kann oder will.
Stell Dir vor, Du hast zwei Wochen Urlaub Ende August und plötzlich weißt Du nicht (mehr), was Du da machen solltest/könntest.
Viele Zeitgenossen halten mich ja vielleicht eher für eine eindimensionale Gestalt geringen Ideenreichtums.
So der Typ Paragraphen- und Prinzipien- statt Pferdereiter. Haarspalter statt Coiffeur. Schema F statt Kreativitätsfeuerwerk. Sesselpupser statt Bewegungsmonster.
Also habe ich erstmal etwas gewagt, und den Urlaub ein wenig verlängert.
Eine große Tour sollte es nicht (schon) wieder werden, also eher Hausmannskost statt 5-Sterne-Gala-Diner.
Oder wie ein Bekannter daraufhin meinte: "Ah, es geht (diesmal) nicht längs, sondern (nur) quer über die Alpen". Der Typ (nennen wir ihn der Einfachkeit halber - ohne Namen zu nennen - mal ganz abstrakt sqrt) hatte die Sache gleich bei der (Quadrat-)Wurzel statt am Schopfe gepackt: Touché.
Bevor man nicht mehr weiter weiß (und bildet einen Arbeitskreis), geht man doch lieber geradeaus statt im Kreis.
Wobei: Auffällig ist ja der West-Bogen so ziemlich in der Mitte (siehe Landkarte unten). Wenn man hineinzoomt wird einem aber sofort klar, was da (los) ist: Bruck an der Mur. Eine dieser wandertechnischen No-Go-Areas in den Alpen (Zentralalpenweg 02, 2017: Tag 13 und Tag 14)... :-o
Einen (relativ) aktuellen Wanderführer hatte ich auch noch zufällig (???) im Regal stehen - mir dünkt, der wurde mir mit (Hinter-)Gedanken von ÖAV-(Weitwander-)Granden (manche würden evtl. auch sagen vom "langen/steirischen/Grazer Gert"*) irgendwann mal unlängst in Wien untergejubelt.
Egal wie, ich habe - äh, nein - ER hat da schon mal was vorbereitet (und DER Sebastian [Zentralalpenweg 2017, Tag 36 ff] hat das auch noch [positiv] kommentiert: Die stecken doch ALLE unter einer (Alpenvereins-)Decke ! :-o ):
Der Nord-Süd-Weitwanderweg "NSWW", "WWW05" oder auch kurz "Null-Fünfer" ist der erste der großen Österreichischen Weitwanderwege (wovon jedes [österreichische Wander-] Kind heute zehn kennt) und quasi überhaupt erst der Keimling, aus dem alles hervorging:
Der Bildhauer Carl Hermann, geboren in der Nähe von Eibiswald in der Steiermark, und nach dem 2. Weltkrieg wohnhaft im Waldviertel durchwanderte Österreich quasi zurück in die alte Heimat. Anschließend trat er an den ÖAV mit der Idee eines Weitwanderwegenetzes heran (welches dann im sog. "Generalplan" skizziert und später (weitestgehend) umgesetzt wurde).
Bereits am 25. September 1970 wurde der Nord-Süd-Weitwanderweg eröffnet.
Weswegen ich das Jahr '25 und somit auch zum 55. Jubiläum für den 05er (als 5. der österreichischen WWWs für mich nach 03, 02, 04 und 07) auch wieder ganz passend finde - typisch österreichisch ist vielleicht, daß der Weg nicht der numerische 01er wurde, aber da wissen die Experten bzw. Eingeborenen vielleicht noch mehr dazu als der "Piefke", der sich bald wieder bei den Nachbarn einschleicht, um vom Nebelstein in Richtung slowenische Grenze zu spazieren.
Wobei sie es ihm alles andere als leicht machen dieses Mal, aber dazu später mehr...
* Meister der Saunahandtuch-Überbringer