Der Tag beginnt, wie vom Wetterbericht vorhergesagt:
Das Regenradar zeigt zwar eigentlich keine feucht-fröhlichen Auswürfe mehr, aber scheinbar haben sich Stealth-Wolken mit Ausfallerscheinungen durch die österreichischen Himmelsüberwachungssysteme gemogelt. Evtl. NATO-AWACS-Unterstützung anfordern ? Die überforderten Schweizer hatten ja auch schon mal die französische Luftwaffe (auf explizite Einladung) zu Gast im eigenen Luftraum wegen eigener Überforderung (hat damals ziemliche Wellen im stolzen kleinen Nachbarland geschlagen).
Evtl. sollten die hierigen Metereologen auf die neueste (Satelliten-)Technik zur Erkennung von amerikanischen Stealth-Flugzeugen zurückgreifen, wo wohl mit feinsten Sensoren aus dem All die Störungen des Erdmagnetfeldes detektiert werden oder so ähnlich.
Kurz nach 08:00 Uhr verabschieden wir am Hochbärneck die eingepackten Lisa und Georg (gar nicht so einfach, [alleine] in so einen Poncho zu kommen ;-), die am heutigen Sonntag zurück nach Wien müssen:
Sie gehen jetzt den Weg nach St. Anton hinab, wo ich gestern hochkam - den Mutter-Verwirrungs-Umweg können sie sich aber immerhin sparen ;-)
War schön mit Euch. Gerne mal wieder auf ein Treffen irgendwann irgendwo irgendwie.
Kurzer Diskurs:
Weil mich Zuschriften erreichten, ich habe meine Mutter an der Nase herum geführt... Nein, nein, wenn überhaupt müßten hier die Lakaien des ÖAV-Großmeisters aus Graz angegangen werden, die dafür sorgten, daß der WWW05 als Fußweg hin zuḿ Hochbärneck außenherum ausgezeichnet ist und sich rückwärts aber augenscheinlich KEIN Wegweiser an der Abzweigung findet. Und gesehen habe ich die (kleine) Mutter aus der Ferne auch nicht (sonst hätte ich sie natürlich angerufen). Ich wasche meine Hände also in Unschuld :-)
Zurück zum tagesaktuellen Geschehen:
Ich mache mich eine Stunde später auf den Weg - es regnet gerade nicht - und habe von der Hütte fort erstmal Probleme mit dem dichten Nebel über die Wiese die richtige Richtung einzuschlagen.
Meinem GPS sei Dank, erreiche ich den Waldrand GENAU an der richtigen Stelle und kann mich an den Abstieg machen.
Im Wald sieht es deutlich besser aus:
Allerdings fängt es jetzt wieder stärker zu regnen an und insbesondere die fetten Sammeltropfen von den Bäumen führen zu unangenehmen Einschlägen.
Also doch mal Kamera weg- und Anrorak und Regenhose auspacken.
Nach 20 Minuten entledige ich mich aber bereits wieder den Schwitzklamotten.
Und erhasche nun unterhalb der Wolken bergab auch immer mal wieder einen etwas weiteren Blick:
Schließlich erreiche ich den Talgrund an der Erlauf (wo ich an Tag 06 schon an der Schlucht im weiteren Verlauf entlang wanderte).
Zwischenzeitlich habe ich die vier Männer einge- und überholt, die auch auf dem Hochbärneck übernachtet hatten und vor mir losgelaufen waren.
Sie biegen allerdings flußaufwärts ab, während ich erst ein ganzes Stück Straße abwärts gehe, bis es dann - in Richtung Ötscher-Tropfsteinhölle - durch den Wald über einen Pfad steil bergauf geht.
Zwischendurch mußten sogar größere Treppenkonstruktionen in das gerade trocken liegende Felstal montiert werden, um den Wanderern auf dem 05er bzw. vor allen Dingen den Höllen-Aspiranten (Wiener soll es da ja unlängst zur Abkühlung hin verschlagen haben ;-) den Aufstieg zu ermöglichen.
Bei Regenwetter dürfte da auch einiges an Wasser durch den Canyon herunterkommen.
Apropos herunterkommen: Wenn man diesen gechillten Zeitgenossen so ansieht, wird man auch gleich ganz ruuuuuhig...
Den Höllenbereich passiere ich nur, denn ich habe ja noch einiges vor mir, so heiß ist es heute auch nicht - obwohl ich vom Aufstieg natürlich schon wieder ganz gut durchgeschwitzt bin.
Aus dem Wald heraus, führt der Weg über ein Sträßchen weiterhin leicht bergan und an einem Hof vorbei.
Dann geht es wieder in den Wald, wo mir diese heimtückischen Bärenfallen fast zum Verhängnis werden: Jeder kennt ja meine Haß-Liebe zu Dornenranken, wenn man die aber geschickt AM (nicht AUF) dem Weg anordnet, in der richtigen Höhe, mit der richtigen Bestückung...
Mmmmmh :-)
Ich komme kaum noch vom Fleck :-(
Und kann mich kaum entscheiden...
Entweder immer links die Brombeeren:
Oder kontinuierlich rechts vom Forstweg die Himbeeren:
Eigentlich irre ich nur noch zwischen links und rechts hin und her und habe kaum noch Vortrieb :-o
Irgendwann kann ich dem Paradies auf (Frucht-)Erden allerdings doch noch entkommen und nach einer Lichtung wegen der Stromtrasse...
... geht es in eine lange Querung, wo ich auch erstmals (?) wieder eine ORDENTLICHE Wegnummer (dreistellig: 6er-Gebirgsnummer und 05 für den Nord-Süd-Weitwanderweg hintendran) antreffe. Die Stahlseile zur Sicherung erscheinen dagegen ein wenig übertrieben:
Wenig später erreiche ich nahezu auf gleicher Höhe Raneck. Da ließe es sich schon auch aushalten:
Der Abstieg verläuft dann leider über die frisch asphaltierte Straße bis in die Ötscherwiesen.
Dort biege ich nochmal auf einen Pfad ab, der mich quer hinüber zur Talstation des "neuen" Ötscherlifts bringen soll.
Das klappt auch fast: Irgendwann schaue ich HINAB auf die Talstation, aber nach einem Steilabstieg erst quer durch den Wald und dann über einen ausgeschilderten Pfad erreiche ich den vereinbarten Treffpunkt mit den Eltern.
Den Aufstieg in Richtung Ötscherschutzhaus verschiebe ich auf morgen, spare mir heute die Zeit und kümmere mich lieber mal um eine Generalsanierung (bei mir schneller und günstiger als bei der Deutschen Bahn) in Form einer Wäschebehandlung.
Ich habe allerdings echt KEINE Ahnung, welche Schmutzfinken nachts AUGENSCHEINLICH derart Dreck in mein Gewand appliziert haben:
Aber so schlimm wie es aussieht, ist es letztlich gar nicht:
Bereits nach FÜNF Wäschen kommt kaum noch Dreckfarbe aus den Socken :-)
Begegnungen:
- Eltern
- Lisa + Georg
- 4 Herren von Hochbärneck im Abstieg
Es war auch uns eine Freude!
AntwortenLöschenMmmh meine französischen Mitwanderer haben sich immer über die Deutsche amüsiert, die ständig nebenbei myrtilles gezupft hat, aber nie den Anschluss verloren hat. Das mit dem multi-tasking....
AntwortenLöschenWahrscheinlich bin ich doch ein Mann :-o
LöschenNix Multidingens...
Aber: Habe auch nicht den Anschluß verloren.
Trick: Rucksack, Stöcke, GPS, Kamera, Wasserflasche an die Leine nehmen, dann läuft unterwegs nichts davon :-)